Der
Gesangsverein von Partschendorf
Gesangsverein Partschendorf,
Aufnahme von 1921
Weil die alten Partschendorfer nicht nur ehrliche und
arbeitsame Leute waren, sondern auch lustig sein konnten,
so wäre natürlich auch noch der
Gesangsverein zu erwähnen. Im Jahre
1880 gründete der damalige Pfarrer
Johann Stumm einen kath. Jünglingsgesangverein,
der von dem Oberlehrer Brückner dirigiert wurde. Die
Gesangsproben hielt man im Saal des Leopold Storzer Nr. 148
ab. Es war ein Harmonium angeschafft worden. Nach einiger
Zeit löste sich der Verein auf. Im Jahre 1901 wurde von
Lehrer Göbel eine Männersangesriege, die
dem Nordmährerbund angegliedert war, gegründet, die bis zum
Jahre 1914 (Ausbruch des 1. Weltkriegs) bestand. Nach
Kriegsende stellte Lehrer Karl Michel erneut eine
Männergesangsgruppe zusammen, die noch im gleichen Jahr in
einen Männer- und Damengesangsverein
umgewandelt wurde. Dieser Gesangsverein löste sich erst
1945 auf. Vereinsvorsitzende waren seit der Gründung
Tierarzt Wilhelm Gebauer, Landwirt und Altbürgermeister
Johann Drößler und Landwirt Alois Fritsch Nr. 246.
Chordirigent und Leiter war Gemeindesekretär Alois
Schneider Nr. 323. Durchschnittlich hatte der Verein um die
53 Sänger und 30 Sängerinnen. Im Jahre 1933 erhielt der
Verein eine Vereinsfahne für 8000
tschechische Kronen mit dem Leitspruch:
"Dem Lied sei unser Herz geweiht!"
Als Fahnenpatin fungierte die Bäuerin Ernestine
Heske, geb. Bsirske, Nr. 24. Die Fahne war in der
Spar- und Darlehenskasse Nr. 12 aufbewahrt. Sie wurde im
Jahr 1945 von tschechischen Mitbürgern zerstört. Der Verein
hatte als Ehrenmitglieder, die eine Ehrenurkunde erhielten,
den Landwirt Johann Drößler Nr. 22, Lehrer Karl Grohmann
Nr. 333, Tierarzt Wilhelm Gebauer Nr. 14, Lehrer Wilhelm
Willert Nr. 154, Gemeindesekretär Alois Schneider Nr. 323,
Landwirt Alfred Fritsch Nr. 246 und Landwirt Josef Faldek
Nr. 245. Es gab gleichfalls ausübende und beitragende
Mitglieder, die hauptsächlich durch Spenden den Verein
aufrecht erhielten.