Oberhof mit
Oberschenkhaus
Partschendorf Nr. 70 Alois
und Ida Peter
Bereits der Chronist des Jahres 1817
erwähnte den Oberhof als einen der fünf zum Partschendorfer
Gut gehörenden Höfe. Während die ersten vier mit "schönen
Landkühen" besetzt waren, diente der Oberhof als
Schafstall. Daneben bestand seit altersher eine
Gastwirtschaft, die bereits eine Rolle spielte, als noch
der sogenannte Ochsentrieb von Galizien her über das
Schlössel, bei Neutitschein vorbei, durch das Marchtal
weiter nach Wien führten. In einem Balken des Hauses ist
die Jahreszahl 1746 eingeschnitten und es
ist möglich, dass sie das Erbauungsjahr angibt. Zum Oberhof
gehörte ein Grundbesitz von 43 ha Ausmaß. Im Jahre 1869,
unter der Amtszeit des damaligen Bürgermeisters
Mathias Köllner von Nr. 114, wurde der
Oberhof samt den dazu gehörenden Feldern wahrscheinlich von
der damaligen Gutsherrin Charlotte Meinert
um 20 000 fl. für die Gemeinde erworben. Es ist ein
Grenzfall, den 1868/69 erwarb das Gut Partschendorf bereits
die Schweizer Fabrikantenwitwe, Emma Fatton. Die
Gemeindemitglieder waren weitsichtig genug im Falle Oberhof
ihren Vorteil wahrzunehmen. Die Bauern zeichneten Anteile
für den Kauf und durch Aufnahme einer Hypothek wurde ihnen
später das Geld zurückerstattet. Im Jahre 1940 wurde die
Gastwirtschaft und die dazu gehörenden Nebengebäude um den
Betrag von 20 000 RM an den damaligen Pächter Alois
Peter verkauft und der Erlös sollte denselben
Zwecken zugeführt werden, wie der aus dem Verkauf des
Gemeindehauses Nr. 138.