Die
Partschendorfer Kriegerdenkmal
Kriegerdenkmal
in Partschendorf. Einweihung 1923 mit Pfarrer Hugo Hosa.
Links Bürgermeister Heinirch Pesch, Frau Marie Pesch und
Tochter Mitzi
Im August 2008 jährt sich zum 85.
Male, dass unsere Heimatgemeinde ihren im ersten
Weltkrieg gefallenen Söhnen ein Kriegerdenkmal erstellte.
Es erhielt seinen Platz hart an der durch den Ort führenden
Bezirksstraße Mährisch-Ostrau - Neutitschein, im Garten des
Verwalterhauses, von dem der damalige Gutsbesitzer
Czeczowiczka ein Eck im Ausmaß von einigen Quadratmetern
abtrennen ließ und der Gemeinde schenkte. Der Platz war
sehr günstig, das Mahnmal stand inmitten des Ortes im
Blickfeld aller Vorüberkommenden und auch in der Nähe der
Kirche. Es wurde von einer Firma in den bekannten
Steinbrüchen von Saubsdorf - Setzdorf im Altvatergebirge
hergestellt. Aus einem niederen, sanft geschwungenen Sockel
erhob sich ein Mittelstück, dessen Krönung einen sterbenden
Krieger zeigte, der unter den Händen seines Kameraden
verschied. Die Vorderseite des Denkmals trug eine
Marmorplatte, auf der in Goldschrift die Namen von mehr als
sechzig gefallenen und vermissten Heimatsöhnen eingemeißelt
waren. Mehrere Stufen, die ganze Breite des Mahnmals
einnehmend, führten zu seinem Sockel empor, der ebenfalls
in Goldbuchstaben die Inschrift trug:
"Den Opfern einer großen Zeit - in Treu und
Dankbarkeit geweiht."
Den passenden Hintergrund bildete eine dichte Reihe von
Lebensbäumen nebst einigen hochstämmigen Fichten, an der
Vorderseite befand sich je links und rechts ein mit
Buschrosen bepflanztes Rundbeet. Jedes Jahr zu
Allerheiligen wurden die Stufen vor dem Denkmal mit
Chrysanthemenstöcken geschmückt und mit Kränzen dicht
belegt. Viele Lichter brannten hier im liebenden Gedenken
an die Toten, die von 1914-1918 in Ost und
West, in Süd und Nord gekämpft und auf den Schlachtfeldern
in den Karpathen und in Galizien unsere Heimat bewahrt
hatten.
Das Kriegerdenkmal wurde durch die Gemeinde und zu einem
Teil auch durch Spenden der Ortsbewohner
finanziert. Die Höhe der Kosten ist wohl heute kaum noch
jemanden bekannt. Die kirchliche Weihe erhielt es am 12.
August 1923. Sie wurde feierlich unter geistlicher
Assitistenz durch unseren Pfarrherrn, Msgr. Hugo
Hosa, vorgenommen. Nach einleitenden Worten des
damaligen Bürgermeisters Rudolf Wanke,
dessen Sohn Alfred selbst zu den Kriegsopfern gehörte,
hielt der im Jahre 1928 verstorbene Gemeinderat
Karl Dößler die Festrede. Anschließend an
diese Feier war im Schlosspark ein Gartenfest, zu dessen
Gelingen die Bevölkerung mit vielen Spenden beigetragen
hatte und dessen Reinertrag zur restlichen Finanzierung
verwendet wurde.
Kaum hatten sich die Wunden, die der erste Weltkrieg
geschlagen, einigermaßen geschlossen, brach im
Jahre 1939 der Zweite aus, der noch weit
mehr Opfer forderte. Als Provisorium wurden für die
Gefallenen vor dem Kriegerdenkmal schlichte Birkenkreuze
aufgestellt, die auf kleinen Täfelchen die Namen und
Todesdaten der jungen Kämpfer trugen. Im Mai
1945, beim Zusammenbruch Deutschlands, wurde von
Russen und Tschechen gemeinsam diese Stätte des Gedenkens
zerstört. Die Trümmer wurden in den Hof des
Gasthauses Willert abgeschleppt.